Eiweißallergie erklärt – Proteine als ein Auslöser für Eosinophile Ösophagitis

Eine Eiweißallergie ist wahrscheinlich ein Auslöser der chronischen Entzündung in der Speisröhre. Daher ist die 6-FED, das Weglassen der 6 kritischen Nahrungsmittelgruppen, bei eosinophiler Ösopaghitis eine relativ wirksame Behandlung.

Was ist eine Eiweißallergie?

Eine Eiweißallergie, auch Proteinallergie genannt, ist eine Überempfindlichkeitsreaktion des Immunsystems auf bestimmte Eiweißstoffe (Proteine), die in Lebensmitteln, Medikamenten oder anderen Substanzen vorkommen. Das Immunsystem betrachtet diese Proteine fälschlicherweise als Bedrohung und reagiert darauf mit der Produktion von Antikörpern, was zu einer allergischen Reaktion führt. Diese Reaktion kann eine Vielzahl von Symptomen hervorrufen, wie Hautausschläge, Atembeschwerden oder Bauchschmerzen.

Eine Eiweißallergie ist vor allem bei kleinen Kindern weit verbreitet. Häufige Auslöser sind Eiweiße in Eiern, Milch, Nüssen, Fisch oder Soja. Viele Kinder bilden jedoch im Laufe der Zeit eine Toleranz und vertragen diese Lebensmittel wieder.

Zu den Lebensmitteln, die am häufigsten eine Allergie auf Protein-Komponenten auslösen, zählen:

  • Eier – Hühnereiweiß (Ovalbumin, Ovomucoid, Ovotransferrin, Lysozym)
  • Milch – Milcheiweiße, vor allem Kasein und Molkenprotein (Kasein, β-Lactoglobulin, α-Lactalbumin)
  • Nüsse – Erdnüsse (Ara h 1, Ara h 2, Ara h 3, Ara h 6), Walnüsse (Jug r 1), Haselnüsse (Cor a 1) und Mandeln (Pru du 6)
  • Fisch und Meeresfrüchte – Fischeiweiße (Parvalbumin), Proteine in Krabben, Garnelen, Hummer Schalentiere (Tropomyosin) und Meeresfrüchte (Arginin-Kinase)
  • Soja – Sojaeiweiß bzw. -protein (Gly m 4, Gly m 5, Gly m 6)
  • Weizen – Weizenproteine (Gliadin (Teil des Glutens), Glutenin)
  • Hülsenfrüchte – Linsen, Bohnen und Erbsen (Vicilin, Legumin)
  • Fleisch – Proteine in Fleisch, besonders rotes Fleisch (Serumalbumin, Alpha-Gal (Galactose-alpha-1,3-galactose))

Mit welchen Symptomen äußert sich die Eiweißallergie?

Eine Allergie auf Eiweiße kann eine breite Palette an Symptomen hervorrufen, die je nach Schwere der Allergie und Menge des aufgenommenen Proteins variieren.

Die häufigsten Symptome:

  • Hautreaktionen: Rötungen, Juckreiz, Nesselsucht (Urtikaria) oder Ekzeme sind typische Hautreaktionen. Manchmal treten auch Schwellungen (Angioödeme) im Gesicht, an den Lippen oder an den Augenlidern auf.
  • Magen-Darm-Beschwerden: Übelkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen, Blähungen oder Durchfall sind häufige Symptome, die auf eine Nahrungsmittelallergie hindeuten können.
  • Atemwegsbeschwerden: Diese können von leichtem Husten und einer laufenden Nase bis hin zu schweren Atemproblemen wie Atemnot, Keuchen (Asthma) oder Engegefühl in der Brust reichen.
  • Kreislaufreaktionen: Schwindel, Benommenheit, schneller Puls oder Blutdruckabfall können auftreten, insbesondere bei schweren allergischen Reaktionen.
  • Anaphylaxie: In seltenen, aber sehr ernsten Fällen kann eine Proteinallergie einen anaphylaktischen Schock auslösen, der lebensbedrohlich ist. Hierbei kommt es zu einer Kombination aus den oben genannten Symptomen, verbunden mit einem plötzlichen Blutdruckabfall und Bewusstlosigkeit.

Diese Symptome treten innerhalb von Minuten bis Stunden nach dem Verzehr des auslösenden Proteins auf und erfordern je nach Schweregrad eine entsprechende Behandlung.

Diagnose-Verfahren auf kritische Proteine

Im Patiengespräch kann der Hausarzt, Allergologe oder Ernährungsberater die Symptomen, deren Häufigkeit und Zusammenhang mit bestimmten Lebensmitteln erfragen. Eine detaillierte Ernährungshistorie mit Hilfe eines Ernährungs- und Symptomtagebuchs kann ein wichtiger Hinweisgeber sein.

Beim Prick-Test werden kleine Mengen der potenziellen Allergene (z.B. Eiweißextrakte) auf die Haut (meist am Unterarm) aufgetragen und leicht eingeritzt. Wenn eine Rötung oder Schwellung auftritt, deutet dies auf eine allergische Reaktion hin. Ähnlich ist der Intrakutantest, bei dem das Allergen direkt in die Haut injiziert wird. Dieser kommt zum Einsatz, wenn der Prick-Test nicht eindeutig war.

Der IgE-Antikörper-Test misst die Menge an spezifischen IgE-Antikörpern gegen bestimmte Eiweiße im Blut. Hohe Werte können auf eine Allergie hinweisen. Dafür werden der RAST (Radioallergosorbent-Test) oder ELISA (Enzyme-Linked Immunosorbent Assay) verwendet.

Die Eliminationsdiät ist eine spezielle Diät, bei der das vermutete Allergen aus der Ernährung entfernt werden. Nach einer bestimmten Zeit wird das Allergen wieder eingeführt, um zu beobachten, ob die Symptome zurückkehren.

Ernährungsumstellung bei Eosinophile Ösophagitis – Auslassen von bestimmten Nahrungsmittelgruppen

Bei der Eosinophilen Ösophagitis (EoE) sind bestimmte Nahrungsallergene relevant, die eine Überreaktion des Immunsystems und eine Ansammlung von eosinophilen Granulozyten in der Speiseröhre hervorrufen. Die Auslöser der Entzündung in der Speisröhre sind meist Eiweisse aus tierischen Milchprodukten oder Weizen.

Eine gezielte Ernährungsumstellung ist entscheidend für die Linderung der Symptome und die Verbesserung der Lebensqualität sein. Sie ist jedoch eine Herausforderung für den Alltag. Für die Lebensmittel, die aufgrund der Allergie wegfallen, müssen Ersatzprodukte oder andere alternative Rezepte gefunden werden. Am sichersten ist die Zubebereitung der Speisen mit frischen Lebensmitteln, um stets den Überblick über alle Zutaten zu behalten.

Als Nahrungsmittelallergiker ist Produktkenntnis das oberste Gebot, wenn es um den Einkauf im Supermarkt geht. Das Studieren der Zutatenliste ist unerlässlich, um versteckte Allergene zu entdecken. Es ist ratsam, sich mit den häufigsten Allergenen und deren Synonymen vertraut zu machen, um Fehlkäufe zu vermeiden. Allergenfreie Zertifizierungen auf Verpackungen geben nützliche Hinweise. Viele Hersteller kennzeichnen ihre Produkte mit Allergikerfreundlichen Labels oder Vermerken wie „frei von…“.

Speziell für Allergiker erstellte Rezepte berücksichtigen oft alternative Zutaten und vermeiden problematische Eiweiße, sodass die Zubereitung einfacher und sicherer wird.

Eine gute Planung und Vorbereitung sind von entscheidender Bedeutung. Das Erstellen eines Wochenmenüplans und das Vorbereiten von Mahlzeiten im Voraus kann helfen, den Alltag zu erleichtern und spontane Fehlentscheidungen zu vermeiden. Wer eine regelmäßige Routine etabliert, spart Zeit und reduziert das Risiko, unbeabsichtigt allergene Lebensmittel zu konsumieren.