Das Steakhouse-Syndrom, auch Bolusobstruktion genannt, beschreibt eine plötzliche Blockade der Speiseröhre durch einen Nahrungsbrocken – meistens Fleisch. Betroffene spüren sofort, dass etwas in der Speiseröhre „stecken bleibt“. Sie können nicht mehr schlucken. In einigen Fällen tritt Erbrechen auf oder man hat das Gefühl, Luftnot zu bekommen. Obwohl der Zustand unangenehm und erschreckend ist, ist er in der Regel gut behandelbar, doch es erfordert oft einen sofortigen Arztbesuch.
Eosinophile Ösopaghitis – ein neues Krankheitsbild
Früher dachte man, das Steakhouse-Syndrom sei ausschließlich ein mechanisches Problem, verursacht durch schlecht gekaute oder zu große Bissen. Doch mittlerweile wissen wir, dass die sogenannte Bolusobstruktion bei einigen Menschen auf eine zugrundeliegende Erkrankung wie die eosinophile Ösophagitis (EoE) hinweisen kann.
EoE ist eine entzündliche Erkrankung, bei der sich eine bestimmte Art von Immunzellen, die Eosinophilen, in der Speiseröhre ansammeln und die Speiseröhre anfälliger für Verengungen machen. Daher wird das Steakhouse-Syndrom oft als Symptom erkannt.
Ein zentrales Symptom der eosinophilen Ösophagitis sind Schluckbeschwerden (Dysphagie). Diese kann sich mild äußern, doch wenn sich das Gewebe der Speiseröhre durch die Ansammlung der Eosinophilen verdickt, wird das Schlucken immer schwieriger. Regelmäßige Bolusobstruktionen oder das Gefühl, dass Nahrung oft stecken bleibt, sind typische Anzeichen.
Überwiegend Männer im Alter zwischen 30 und 50 Jahren sind von der Bolusobstruktion betroffen. Wieso das so ist, ist noch nicht ganz geklärt. Ernährungsgewohnheiten oder das erhöhte Risiko für gastrointestinale Erkrankungen spielen wahrscheinlich eine Rolle.
Mehr Eosinophile in der Schleimhaut – Nahrungsmittelallergien teils ursächlich
Die Eosinophilen, eine spezielle Art weißer Blutkörperchen, spielen bei der eosinophilen Ösophagitis eine zentrale Rolle. Normalerweise sind sie in anderen Bereichen des Körpers aktiv, insbesondere dort, wo Allergien bekämpft werden. Bei der eosinophiler Ösophagitis wandern sie jedoch vermehrt in die Schleimhaut der Speiseröhre ein und führen dort zu einer chronischen Entzündung. Die Speiseröhre verliert ihre Elastizität und es entsteht narbiges Gewebe, was die Passage von Nahrung erschwert und die Gefahr einer Bolusobstruktion erhöht.
Studien haben gezeigt, dass bestimmte Nahrungsmittel wie Milch, Weizen, Eier, Soja, Nüsse und Meeresfrüchte die Symptome verschlimmern. Der Zusammenhang zwischen EoE und Nahrungsmittelallergien ist besonders bei Kindern häufig zu beobachten, aber auch bei Erwachsenen kann eine Eliminationsdiät die Beschwerden häufig lindern.