Der Weg zur EoE-Diagnose: Diagnostische Verfahren im Überblick

Die Diagnose der Eosinophilen Ösophagitis (EoE) ist manchmal schwierig, da die Symptome variieren und anderen Erkrankungen ähneln. Üblicherweise erfolgt eine Kombination aus einer gründlichen Anamnese, einer körperlichen Untersuchung und einer Endoskopie mit Biopsieentnahme für die Histologie.

Fälschlicherweise wird EoE häufig der gastroösophagealen Refluxkrankheit (GERD) verwechselt, da die Symptome ähnlich sind.

Merkmale der eosinophilen Ösophagitis

  • Anamnese (Dysphagie ± Regurgitation)
  • Endoskopie: typische Schleimhautbefunde
  • Histologie (Stufen-PE): Eosinophilie (> 15 Eosinophile/HPF)

Wie eine gründliche Anamnese bei der Diagnose hilft

Die Anamnese ist ein wichtiger Bestandteil der ärztlichen Untersuchung, bei der der Arzt mithilfe von gezielten Fragen Informationen über die Krankheitsgeschichte des Patienten sammelt. Eine gründliche Befragung kann dem Arzt helfen, die Ursache der Symptome zu ermitteln und eine angemessene Diagnose und Behandlung zu planen.

Dder Arzt fragt bei Verdacht auf eosinophile Ösophagitis den Patienten gezielt nach Symptomen wie Schluckbeschwerden, Schmerzen beim Schlucken und Sodbrennen fragen. Auch Gewichtsverlust und Erbrechen können Hinweise sein. Er wird zudem Informationen zur Ernährungsgewohnheiten des Patienten, möglichen Allergien und anderen Erkrankungen sammeln.

Schluckbeschwerden und Sodbrennen? – Diagnostik anhand der klinischen Symptome

Die Symptome der EoE können von milden Beschwerden bis hin zu schweren Schluckbeschwerden, Schmerzen beim Schlucken, Sodbrennen, Erbrechen und Gewichtsverlust reichen.

Die häufigsten Symptome von EoE sind Schluckbeschwerden und Schmerzen beim Schlucken. Diese können so schwerwiegend sein, dass Patienten Schwierigkeiten haben, feste Nahrung zu sich zu nehmen oder sogar zu trinken. Sodbrennen tritt ebenfalls häufig auf, da die Entzündung der Speiseröhre den Rückfluss von Magensäure in die Speiseröhre begünstigt. Dies kann zu einem brennenden Schmerz in der Brust führen.

Erbrechen und Gewichtsverlust sind mögliche weitere Symptome. Wenn das Essen nicht richtig in den Magen gelangt oder aufgrund von Schmerzen und Beschwerden nicht eingenommen wird, kann es zu einem Mangel an Nährstoffen und Gewichtsverlust kommen.

Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung ist wichtig, Symptome zu lindern und das Fortschreiten der Erkrankung zu verlangsamen.

Klare Sicht auf EoE: Diagnose mittels Endoskopie

Die Endoskopie ist eine wichtige Methode zur Diagnose von EoE, da sie eine direkte Untersuchung der Speiseröhre ermöglicht. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass die Diagnose von EoE nicht nur aufgrund von endoskopischen Befunden gestellt werden sollte, sondern auch klinische Symptome und andere Untersuchungen wie pH-Metrie und Manometrie berücksichtigt werden müssen.

Eine Endoskopie des Ösophagus und des Magens wird durchgeführt, um den Zustand der Schleimhaut im Ösophagus zu beurteilen. Bei einer Endoskopie wird ein kleiner Schlauch durch den Mund in die Speiseröhre eingeführt. Während des Eingriffs führt der Arzt ein flexibles Instrument, das Endoskop, durch den Mund des Patienten in die Speiseröhre. Das Endoskop verfügt über eine kleine Kamera, mit der der Arzt die Innenseite der Speiseröhre betrachten und auf Anzeichen von Entzündungen achten kann.

Der Arzt beurteilt die Speiseröhre optisch auf Anzeichen einer Entzündung sowie Gewebeschäden und Verdickungen. Im Frühstadium sind die Schäden noch nicht stark ausgeprägt und können übersehen werden.

Zusätzlich zur visuellen Untersuchung kann der Arzt während der Endoskopie auch eine Biopsie durchführen. Dabei wird eine kleine Gewebeprobe aus der Speiseröhrenschleimhaut entnommen und unter einem Mikroskop untersucht. Gewebeproben aus dem betroffenen Bereich sollten in jedem Fall entnommen werden (Biopsie), um die Eosinophilen nachzuweisen und zu zählen. Eine höhere Anzahl an eosinophilen weißen Blutkörperchen in der Schleimhaut der Speiseröhre bestätigt eine EoE-Diagnose.

Histologie – Eine histologische Entdeckungsreise durch den Ösophagus

Um die eosinophile Infiltration der Schleimhaut und andere histologische Veränderungen bei EoE zu bestätigen, ist eine gründliche Untersuchung der entnommenen Gewebeproben unerlässlich. Dies wird in der Regel von einem Pathologen durchgeführt, der nach einer erhöhten Anzahl von eosinophilen Zellen sucht. Wenn 15 oder mehr eosinophile Zellen pro hochauflösendem Mikroskop-Feld nachgewiesen werden, gilt dies als diagnostisches Anzeichen für EoE.

Bei der Histologie werden nicht nur eosinophile Granulozyten in der Ösophaguswand entdeckt, sondern auch Veränderungen in der Schleimhaut und der Submukosa. Ein charakteristisches Merkmal von EoE ist die sogenannte „Spongiosus“-Veränderung, bei der Ödeme in der Schleimhaut und der Submukosa auftreten und die Zellzwischenräume erweitern. Diese Veränderungen können zu einer Verdickung der Schleimhaut und einem Anstieg der Zellzahl führen. Zudem können auch Basalzellschäden, Fibrosierung und Veränderungen in der Muskelwand des Ösophagus auftreten.

Die histologische Beurteilung der Veränderungen bei EoE spielt eine wichtige Rolle für die angemessene Behandlung und Überwachung des Krankheitsverlaufs. Daher ist eine gründliche histologische Analyse der Biopsien notwendig, um eine korrekte Diagnose und eine effektive Therapie sicherzustellen.

Weitere Diagnostik-Methoden

Die Wahl der Diagnostik-Methoden hängt von den individuellen Symptomen und Befunden des Patienten ab und wird in Absprache mit einem Arzt entschieden.

  1. pH-Metrie: Diese Untersuchung misst den Säuregehalt in der Speiseröhre und kann helfen, GERD als Ursache der Symptome auszuschließen.
  2. Impedanz-pH-Metrie: Diese Methode misst sowohl den Säuregehalt als auch den Gehalt an nicht-saurem Reflux in der Speiseröhre und kann somit GERD von EoE unterscheiden.
  3. Bariumschluckuntersuchung: Diese radiologische Untersuchung kann Veränderungen in der Struktur der Speiseröhre und des Magens sichtbar machen und andere Erkrankungen ausschließen.
  4. Endoskopische Ultraschalluntersuchung: Diese Methode kann helfen, Veränderungen in der Dicke und Struktur der Speiseröhrenwand zu erkennen und weitere Informationen zur Diagnose von EoE zu liefern.
  5. Blutuntersuchungen: Eine Blutuntersuchung kann helfen, andere Erkrankungen auszuschließen, die ähnliche Symptome wie EoE verursachen können, wie zum Beispiel Zöliakie.

Ausschlussdiagnostik bei EoE: Unterschiede zu GERD und Zöliakie

Die korrekte Diagnose von EoE erfordert eine sorgfältige Ausschlussdiagnostik anderer Erkrankungen, die ähnliche Symptome wie EoE aufweisen können, wie beispielsweise GERD oder Zöliakie. Obwohl GERD und EoE oft ähnliche Symptome wie Sodbrennen, saures Aufstoßen und Schluckbeschwerden verursachen, können sie sich histologisch deutlich voneinander unterscheiden. Bei GERD zeigen Biopsien in der Regel keine eosinophile Infiltration, während bei EoE eine erhöhte Anzahl von eosinophilen Zellen nachgewiesen werden kann.

Zöliakie, eine Autoimmunerkrankung, die durch eine Glutenunverträglichkeit verursacht wird, kann auch ähnliche Symptome wie EoE hervorrufen, wie zum Beispiel Bauchschmerzen, Durchfall und Gewichtsverlust. Die Histologie bei Zöliakie zeigt jedoch eine atrophische Schleimhaut des Dünndarms, während bei EoE die Veränderungen im Ösophagus zu finden sind.