Verschluckt? Wenn Schlucken zur Qual wird – Symptome der Eosinophilen Ösophagitis (EoE)

Die eosinophile Ösophagitis verursacht eine Vielzahl von Symptomen, die je nach Alter unterschiedlich stark ausgeprägt sind.

Typische Anzeichen sind Schwierigkeiten beim Schlucken (Dysphagie), Bolusimpaktion (Nahrung, die im Rachen stecken bleibt), Übelkeit, Erbrechen, Wachstumsstörungen, Gewichtsverlust, Magenschmerzen, Appetitlosigkeit und Unterernährung.

Kleine Kinder verweigern das Essen, weil sie Probleme beim Schlucken haben.

Häufigste Symtome bei eosinophiler Ösophagitis

Die häufigsten Symptome bei Erwachsenen

  • Schluckstörung (Dysphagie)
  • Bolusimpaktierung / Nahrungsimpaktionen – Verschluckte Nahrung
  • Nicht-kardialer Brustschmerz – retrosternale Brennen
  • Therapiefraktäre Refluxerkrankung / Sodbrennen
  • Oberbauchbeschwerden
  • Erbrechen
  • Regurgitation
  • Strikturen

Die häufigsten Symptome bei Säuglinen und Kleinkindern

  • Nahrungsverweigerung (feste Nahrung)
  • Rezidivierende Brust- und / oder Bauchschmerzen
  • Erbrechen und/oder Aufstoßen
  • Durchfall
  • Reizbarkeit (Irritabilität)
  • Gedeihstörung (verzögertes Wachstum und verzögerte Gewichtszunahme)
  • Gewichtsverlust

Kinder mit eosinophiler Ösophagitis essen oft weniger, um Schmerzen zu vermeiden. Dies kann zu einem Mangel an wichtigen Nährstoffen führen, was oftmals anhaltende Müdigkeit verursacht.

Typisch: Schluckstörungen (Dysphagie)

Schluckstörungen (Dysphagie) sind neben dem „Steakhouse-Syndrom“, als einer Schluckblockade beim Essen (Bolusobstruktion) oft das erste Symptom der eosinophilen Ösophagitis (EoE).

Ösophageale Bolusimpaktion – Wenn’s in die Notaufnahme geht

Wenn Essen in der Speiseröhre (Bolus-Obstruktion oder Bolusimpaktierung) steckt bleibt, sind eosinophile Ösophagitis und Refluxösophagitis die häufigsten Ursachen. Bei einer kompletten Einklemmung ist die Speiseröhre vollständig verschlossen, selbst Speichel, Wasser und andere Flüssigkeiten können nicht mehr passieren.

Oft wird eine Notfall-Endoskopie benötigt, um eine Bolusimpaktion in der Speiseröhre zu behandeln. Mit dem Endoskop wird der Bolus in den Magen vorgeschoben. Wenn das nicht möglich ist, muss der Fremdkörper konnten am häufigsten mit der Polypengreifzange oder der Fasszange entfernt werden. Bei größeren Boli (z. B. Gänserippe, Zahnstocher) erfolgt erst die Durchtrennung mit dem Laser.

Am häufigsten bleiben Fleischstücke im Hals hängen:

  • Rindfleisch
  • Hühnchen
  • Pute
  • Schweinefleisch
  • Fisch und Schalentiere
  • Lamm
  • Gemüse
  • Sonstiges
  • Früchte
  • Nicht spezifiziert

Da die erste Endoskopie der EoE oft im Rahmen einer Notfallsituation steckengebliebenem Essen erfolgt, werden die teils nur schwach sichtbaren Veränderungen der Speiseröhre eventuell übersehen. Eine Biopsie für eine histologische Untersuchung aus dem Ösophagus ist daher absolut empfehlenswert, um die Ursache abzuklären. Eosinophile Ösophagitis und Refluxösophagitis sind die häufigsten Gründe für eine Bolusimpaktion.

Assoziierte Erkrankungen: Allergische Veranlagung und Speiseröhrenentzündung

Ähnlich wie bei anderen allergischen Erkrankungen wie Heuschnupfen oder Asthma, reagiert der Körper bei EoE überempfindlich auf bestimmte allergene Substanzen. Diese können Nahrungsmittel oder Umweltfaktoren sein, die durch die Nahrungsaufnahme in Kontakt mit der Speiseröhre kommen. Die allergische Reaktion führt zu einer Entzündung der Speiseröhre und zur Ansammlung von weißen Blutzellen, den sogenannten Eosinophilen.

Erwachsene

  • Atopische Diathese
  • Asthma bronchiale
  • Allergische Rhinitis

Kinder

  • Asthma bronchiale
  • Allergische Rhinitis
  • Ekzeme
  • Atopische Dermatitis
  • Starke familiäre Veranlagung für Atopie

Vielen Menschen hilft es, allergene Auslöser zu identifizieren und zu vermeiden, um die Symptome der EoE zu lindern.

Unterscheide zwischen einer allergischen Ösophagitis und EoE

Die allergische Ösophagitis (auch allergische Speiseröhrenentzündung genannt) und die Eosinophile Ösophagitis (EoE) sind zwei unterschiedliche Erkrankungen der Speiseröhre, die beide durch eine allergische Reaktion auf Nahrungsmittel oder andere Substanzen verursacht werden können.

Die allergische Speiseröhrenentzündung ist eine allergische Reaktion, die in der Speiseröhre auftritt und durch wiederholte Kontakte mit bestimmten allergenen Substanzen, wie z.B. Nahrungsmittel oder Medikamente, ausgelöst wird. Die allergische Reaktion führt zu Entzündungen und Schwellungen der Speiseröhrenwand, was zu Schmerzen, Schluckbeschwerden und Erbrechen führen kann.

Obwohl beide Erkrankungen auf eine allergische Reaktion zurückzuführen sind, unterscheiden sie sich in ihren klinischen Merkmalen und der zugrunde liegenden Pathophysiologie. Die Diagnose und Behandlung erfordern daher eine genaue Untersuchung und eine individuelle Herangehensweise.

Differentialdiagnose: EoE vs GERD

Es kann schwierig sein, EoE von der gastroösophagealen Refluxkrankheit (GERD) zu unterscheiden, da die Symptome ähnlich sein können. Allerdings sprechen EoE-Patienten normalerweise nicht auf Anti-GERD-Behandlungen an. Eine diagnostische Untersuchung kann zeigen, dass keine GERD vorliegt.

In letzter Zeit hat man erkannt, dass Patienten mit einer ausgeprägten Ösophagus-Eosinophilie, die normalerweise mit Protonenpumpeninhibitoren (PPI) zur Behandlung von GERD behandelt werden, vollständig auf eine solche Therapie ansprechen können. Diese Patienten, die unter PPI-responsiver Ösophagus-Eosinophilie (PPI-REE) leiden, haben in der Regel keine GERD, sondern eine Krankheitsvariante, die der EoE ähnelt. Offensichtlich hat der PPI eine direkte Wirkung auf diese Erkrankung und wirkt nicht nur durch die Blockade der Magensäure.