Eosinophile Ösophagitis (EoE) – Der unabhängige Wegweiser über die Erkrankung der Speiseröhre

Die eosinophile Ösophagitis (engl.: eosinophilic esophagitis, EoE oder EE) ist eine chronische, Allergie vermittelte Erkrankung des Ösophagus (Speiseröhre). Sie wird auch als „Asthma der Speiseröhre“ bezeichnet.

Immunvermittelt: Eosinophile in der Speiseröhre

Die Eosinophilen Granulozyten, auch bekannt als Eosinophile oder „Eos“, sind eine Untergruppe von Leukozyten (weiße Blutkörperchen), die eine wichtige Rolle bei der Immunabwehr auf Zellebene spielen. Bei dieser Krankheit sammeln sich diese Eosinophilen in der Schleimhaut der Speiseröhre an, welche den Mund mit dem Magen verbindet. Normalerweise sind Eosinophile in dieser Region des Körpers nicht zu finden.

Diese Ansammlung von Entzündungszellen ist eine Reaktion auf Nahrungsmittel, Allergene oder sauren Reflux und kann das Speiseröhrengewebe entzünden oder verletzen. Dies führt zu Schluckbeschwerden oder dem Gefühl, dass Nahrung beim Schlucken stecken bleibt. Es können Ringe oder Abszesse entstehen und die Speiseröhre kann sich verengen.

Die Häufung von Eosinophilen ist ein charakteristisches Merkmal von allergischen Erkrankungen, da sie eine Rolle bei der Immunregulierung und Bekämpfung von Infektionen spielen. Immunvermittelt bedeutet, dass fehlgesteuerte körpereigene Immunzellen Teile der Speiseröhrenschleimheit angreifen und schädigen. Symptome sind Erbrechen, Magen- oder Brustschmerzen, Gedeihstörung (insbesondere bei Kindern), Schluckbeschwerden und das Gefühl, dass Nahrung im Rachen stecken bleibt.

Relativ neue Erkrankung

Die eosinophile Ösophagitis wurde erstmals in den 90er Jahren entdeckt und galt damals als eine Form der gastroösophagealen Refluxkrankheit (GERD). Im Gegensatz zur GERD ist bei der EoE die gesamte Speiseröhre betroffen und es treten schwerwiegendere Anzeichen von Entzündungen auf.

Die EoE wird heute als eine der Hauptursachen für Verdauungsprobleme betrachtet und ist ein wachsendes Problem in der Kinder-Gastroenterologie. Sie ist mittlerweile eine der häufigsten diagnostizierten Erkrankungen des Ösophagitis im Kindes- und Jugendalter. Bei älteren Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen äußert sich die Krankheit typischerweise durch ein Bolusereignis, bei dem Nahrung in der Speiseröhre stecken bleibt.

Eine umfassende Forschung in diesem Bereich wird voraussichtlich zu einer Überarbeitung der Diagnose- und Behandlungsmethoden führen.